St. Secundus Kirche

St. Secundus Kirche

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St. Secundus Kirche

Die Kirche ist ein langgestreckter, im Schiff noch spätromanischer Feldsteinbau. Von den ursprünglichen Öffnungen sind ein kleines romanisches Fenster an der Nordseite und das südliche Portal noch erhalten. Über dem neugotischen Westgiebel von 1847 erhebt sich dachreiterartig der zweigeschossige, steil aufragende, schlanke Holzturm. Er nimmt die Formen seines Vorgängers von J.G. Schott aus den Jahren 1743-44 auf und erinnert in seiner Art und seinen Proportionen an den Heider Kirchturm, wenngleich betont streng und schmucklos. Der kleine Dachreiter über dem Ostteil hingegen ist noch eine barocke Zutat von 1763.

Bei dem auffallend schmucklosen Äußeren überrascht der prunkvolle Innenraum um so mehr. Der schiffsbreite, in zwei Jochen angelegte Chorraum verjüngt sich leicht und ist kaum merklich in einem stumpfen Winkel geschlossen. Bemerkenswert sind die schönen Kreuzgratgewölbe dieses ungewöhnlichen Chorbaues. Im Kirchenschiff ist seit 1863 die flache Holzbalkendecke durch ein hohes, auf Säulen ruhendes Tonnengewölbe in Form einer hölzernen Kassettentonne ersetzt. Sie ruht auf schlanken Säulen und verleiht dem Raum eine gesteigerte Höhenwirkung. An dem östlichen Gewölbebeschluss über dem Chorbogen hat seither die gotische Triumphgruppe ihren Platz. Interessant ist, dass der gotische Altarraum eine geschlossene Barockausstattung aufweist.

Der Hochaltar von 1743 stammt aus der Werkstatt A.H. Burmeisters aus Wesselburen und ist eine stark vereinfachte Wiedergabe des Wesselburener Altars, der wiederum seinerseits in Anlehnung an den neuen barocken Hochaltar des Thomas Quellinus in der Lübecker Marienkirche gestaltet wurde.

Die Taufe datiert auf das Jahr 1687; sie ist umgeben von dem sechsseitigen Taufgitter, eine insgesamt stattliche barocke Komposition. Seitlich fallen die von J. G. Schott entworfenen Chorseitenlogen und Beichtstühle (aus den Jahren 1737-38!) auf.

Noch bis vor einiger Zeit war die Kanzel prachtvoll farbig gestaltet. Nun sieht man sie wieder im Originalzustand, bedeutend schlichter, die vorherrschende Farbe ist Weiß. Zusammen mit dem zugehörigen sechsseitigen und gut proportionierten Schalldeckel ist sie eine qualitätvolle Arbeit von Henning Claussen aus Neuenkirchen. Als Trägerfigur weist Mose die Gesetzestafeln der 10 Gebote vor. Auf ihm ruht der fünfseitig angelegte, mit kräftigen Ecksäulen versehene Kanzelkorb. In den einzelnen Feldern sind in schmalen Reliefs fünf Apostel dargestellt.

Bemerkenswert ist auch der stattliche Messingleuchter von 1705 mit zwei Lichtkränzen. Im Westen wird das Bild abgeschlossen durch den großen barocken Orgelprospekt von 1643-1650. Die flankierenden Basstürme sind allerdings erst eine Zutat des Jahres 1744, errichtet – wie bereits der Altar – von A. H. Burmeister. Die vor Jahren durchgeführte Orgelrenovierung stand unter der Leitung von Hans Fr. Micheelsen, des 1973 verstorbenen Komponisten zeitgenössischer evangelischer Kirchenmusik. Er stammte aus Hennstedt.

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